Inhalt:
Stuttgart, 1816. Die beiden
Schwestern Eleonore und Sonia schlagen sich nach dem Tod ihrer
Mutter mit Bettelei und Taschendiebstahl durch. Als sie versuchen,
den Hofkoch auf dem Wochenmarkt zu bestehlen, werden die Schwester
aufgegriffen und ins Schloss gebracht. Königin Katharina hat
Mitleid mit den Schwester und behält sie als Küchenhilfen am
Hof.
Die ungleichen Schwestern
entwickeln sich unterschiedlich: die gewissenhafte Eleonore
erlernt mit Begeisterung das Handwerk der Zuckerbäckerin und
verliebt sich in den Holzträger Leonard. Ihre Schwester Sonia
hingegen will sich mit dem Leben eines Dienstboten nicht zufrieden
geben. Um ihre Ziele zu erreichen, treibt sie so manches
Intrigenspiel, ohne sich um die Folgen zu kümmern.
Meine Meinung:
Das Thema als solches war für
mich interessant: der Württembergische Hof zu Anfang des 19.
Jahrhunderts, Einblicke in das Hofleben im Allgemeinen und in das
einer Hofküche im Besonderen. Informationen zu Königin Katharina
(von deren Existenz ich bis dahin noch gar nichts wusste).
Katharina, die russische Prinzessin, die in ihrer kurzen
Regentschaft eine beachtliche Anzahl caritativer Projekte in
Angriff nahm, von denen teilweise heute noch einige bestehen.
Katharina, die auf bis heute ungeklärte Weise plötzlich nach nur
kurzer Ehe mit dem württembergischen König starb.
Die Umsetzung der Geschichte von
Königin Katharina und der im Vordergrund dieses Romans stehenden
Schwestern Sonia und Eleonore ist aber nur halb geglückt. Die
Hauptpersonen sind entweder grundgut oder eben durch und durch
schlecht. Dazwischen gibt es wenig, höchstens noch recht farblos
geschilderte Personen, wie beispielsweise der Württembergische König.
Fazit: Dieser Roman hat eine gute
Geschichte zu erzählen. Leider fehlt oft der Tiefgang, der nötig
gewesen wäre, um die Handlung mit Leben zu erfüllen. (Monika)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB, Ullstein, 6,- €, ISBN
3-548-25228-1, 380 Seiten
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