Thomas Perry:

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Der Autor:

Thomas Perry wurde in 1947 in Tonawanda/New York geboren. Nach dem Studium der englischen Literatur arbeitete er in verschiedenen Berufe, u.a. als Fischer, Lehrer, Drehbuchautor. Für sein Erstlingswerk " The Butcher‘s Boy" (dt. "Abrechnung in Las Vegas") erhielt er 1983 den renommierten amerikanischen Krimipreis "Edgar". Heute lebt Thomas Perry mit Frau und zwei Töchtern in Südkalifornien.

 

Die Hauptperson:

Jane Whitefield lässt Menschen "verschwinden". Gründlichst - aber nur solche, die diese Dienstleistung der besonderen Art ausdrücklich wünschen und die ihr dafür später sehr gern ein großzügiges "Geschenk" zukommen lassen: Frauen und Kinder, die vor ihren gewalttätigen Ehemännern und Vätern fliehen wollen; kleine Gauner, die den großen Unterweltbossen auf die Füße getreten sind; zuweilen der eine oder andere Gelegenheitsdieb, der zu tief in die Kasse seines Chefs gegriffen hat.

Jane selbst versteht ihre selbst gewählte Aufgabe als die einer "Lotsin". Sie verhilft ihren Schutzbefohlenen nicht nur zur Flucht, sondern zu einem kompletten Identitätswechsel. Und sie ist Meisterin ihres Faches. Sie "züchtet" Lebensläufe auf Vorrat und bewegt sich geschmeidig in einem ausgeklügelten Netzwerk aus Urkundenfälschung und Kleinkriminalität. Die LeserInnen begleiten sie auf atemberaubenden, Kräfte zehrenden Reisen und Verfolgungsjagden quer durch die USA. Jane kennt alle Tricks ihres Gewerbes, handelt spontan, doch immer rational und äußerst souverän. Dabei bleibt sie sich ihrer indianischen Wurzeln bewußt. Ernst zu nehmende Traumbotschaften und Dankesgaben an Schutzgeister gehören ebenso gleichberechtigt zu ihrer Welt wie Schusswaffen und Flugtickets.

Der persönliche Preis, den sie dafür zahlt, ist hoch. Stets mit einem Bein im Gefängnis, stets in Gedanken auf der Flucht, stets mit dem Schlimmsten rechnend. Kaum jemand in ihrem privaten Umfeld weiß, was sie tut, denn jede Vertraulichkeit bedeutet ein unkalkulierbares Risiko. Unweigerlich ruft ihr gefährlicher Job mächtige Gegner und Konkurrenten auf den Plan. Bewußt überschreitet Jane in solchen Fällen die Grenze der Legalität: Sie nimmt Rache, wenn es unumgänglich scheint. Eines der nachvollziehbarsten Krimimotive überhaupt, allerdings ungeeignet für zartbesaitete LeserInnen.

In inzwischen fünf Bänden dieser Reihe liefert Thomas Perry jeweils die vertrauten Zutaten Whitefield’scher Raffinesse, doch variiert er sie so, dass jedes Mal wieder atemlose Spannung entsteht. Um so mehr, als Jane keine Alleskönnerin ist. Sie ist emotional angreifbar, wenn sie erkennt, betrogen worden zu sein. Ihr unterlaufen Fehler, manchmal weniger lebensbedrohlich für sie und ihre Klienten, manchmal mehr. Typisch sind die sie überall begleitende Todesangst sowie das deprimierend-realistische Abschätzen der situtationsbedingten Möglichkeiten. Dies alles macht diese Romanfigur trotz aller Abgebrühtheit glaubwürdig und menschlich.

 

Seine Bücher der Whitefield-Reihe in chronologischer Reihenfolge:

Deutscher Titel: Originaltitel:
(1998) Die Hüterin der Spuren Vanishing Act (1995)
(1999) Der Tanz der Kriegerin Dancer for the dead (1996)
(1999) Die Jagd der Schattenfrau Shadow Woman (1998)
(2000) Das zweite Gesicht The Face-Changers (1998)
(2001) Auf der Spur des Wolfs Blood money (2000)

(Verfasserin des Berichts: Fevvers)

 

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