Abgebrochene Bücher 2009

[JMaria]

Hallo Maria,

ich glaube ich weiß was du meinst.
Chirbes gehört für mich zu einem der ganz Großen; aber ähnlich wie Philip Roth schafft er gerade im sexuellen Bereich eine manchmal doch etwas rüde Atmosphäre.
Ähnlich war es auch bei "Krematorium", wobei dass es mich da überhaupt nicht gestört hat.

Herzlichst, Doris

Hallo Doris,

rüde - ja, das bezeichnet es eigentlich ganz gut.

Liebe Grüße,
Maria

[Petra]

Hallo Maria und Doris,

ich finde es immer interessant, welche Aspekte den ein oder anderen an einem Buch stören.

In diesem Fall kann ich mir so ein genaues Bild davon machen, was Dich, liebe Maria, zum Abbruch des Buches von Chirbes gebracht hat. Und einschätzen ob mich selbst dieser Aspekt auch stören würde. Finde ich immer sehr aufschlussreich und ich danke Dir für die genaue Erklärung, was Dich gestört hat.

Ich kann das auch gut verstehen, dass es Dir nicht gefallen hat. Wenn mich persönlich auch solche Dinge nicht stören. In meinem jetztigen Buch ("Und morgen sind wir glücklich" von A. M. Homes) geht es auch derb zu. Doris warnte mich davor. Und ich sehe durch die Postings zu Chirbes auch, dass das gar nicht so unwichtig ist. Denn das empfindet ja jeder anders - abstoßend oder (wenn es zur Geschichte passt) eben nicht abstoßend.

Ging uns ja auch mal bei unserer Leserunde zu Leon de Winters "Leo Kaplan" so. Da ging es ja stellenweise auch etwas derb zu. Das hat einige ja gestört. Mich gar nicht. Aber immer gut den anderen diesbezüglich einschätzen zu können, damit man entsprechend warnen oder drauf hinweisen kann, wenn jemand sich für ein Buch interessiert, von dem man weiß, dass es diesen Aspekt enthält.

Zu Homes "Und morgen sind wir glücklich" passt diese Derbheit. Es ist zwar schon extrem, aber es passt. Es drückt die schiere Verzweiflung aus, in dem das Paar steckt. Finde ich.

Raphael Chirbes ist für mich ein absolut interessanter Autor, seit Du, liebe Doris, von "Krematorium" so begeistert warst! Ich habe es ja glücklicher Weise zu Hause und freue mich schon sehr drauf, wenn die Zeit für das Buch gekommen ist!

[Martina]

Hallo Ihr Lieben,

ich denke, ich werde heute Abend "Ein Ort für die Ewigkeit" von Val McDermid abbrechen.

Ich lese es jetzt seit ca. 1,5 Wochen und komme nicht wirklich vorwärts. Wenn ich mich mal aufraffe, gefällt es mir ganz gut. Aber es entwickelt für mich keinen Lesesog, so dass ich gerne weiterlesen möchte. Im Gegenteil, ich muss mich dazu zwingen, weiterzulesen.

Warum das so ist, kann ich gar nicht genau sagen. Für mich plätschert es so dahin, ohne Spannung zu entwickeln. Mein Problem ist, das ich von mir total enttäuscht bin, dass es mir nicht gefällt. Warum habe ich in letzter Zeit diese Probleme mit Val McDermid, wo ich doch ihre Bücher sonst so mochte? "Nacht unter Tag" hatte ich im Urlaub auch schon abgebrochen.

Trotzdem bringt es ja nichts, daran festzuhalten und keinen Spaß mehr am Lesen zu haben. Ich glaube, ich mag momentan die gemächlichen, genauen Krimis/Thriller nicht so. Bei "Totengleich" gefielen mir die ersten ca. 200 Seiten auch nicht so, danach war ich allerdings ganz begeistert. Wohingegen ich mit "Grabesgrün" da überhaupt keine Schwierigkeiten hatte.

Ich werde mir wohl den Film ansehen, und das Buch zur Seite legen. Vielleicht raffe ich mich ja nach dem Film noch mal auf, was ich zur Zeit allerdings nicht glaube. Aber die Entscheidung abzubrechen, fällt mir schon sehr schwer.

[Binchen]

Huhu liebe Martina,

ich mochte 'Ein Ort für die Ewigkeit' als Buch ja auch nicht. Mir passierte da einfach nicht genug. Ganz im Gegenteil habe ich in diesem Jahr jedoch 'Reginald Hill' Das Dorf der vergessenen Kinder verschlungen. Und so unterschiedlich sind die Themen nicht. Ich mochte allerdings die Ermittler lieber - und bisher haben mir alle Reginald Hills gefallen *lock*lock* .... - irgendwen muss ich doch noch in diesem Jahr bekehren *g*

Der Film zum Ort für die Ewigkeit hat mir aber dann gefallen. Dann bist Du ja auch in knapp 2 Stunden durch *g*

[Martina]

Huhu liebes Binchen,

jetzt bin ich durch (mit dem Film). Als Film war es okay, aber das Buch brauche ich jetzt wirklich nicht mehr lesen. Du hast recht, auch mir passierte da viel zu wenig. Wobei ja nicht unbedingt etwas passieren muss, um Spannung zu erzeugen. Aber Spannung fehlte mir eben auch.

Und "Das Dorf der verschwundenen Kinder" hab ich auch auf meinem SUB. Das darf dann vielleicht bald dran glauben. Somit hast Du mich dann bekehrt und kannst Dir ein Kreuzchen in Deinen Kalender machen. *ggg*

[Binchen]

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[steffi]

Ist ja witzig - Ein Ort für die Ewigkeit habe ich erst kürzlich gelesen. War mein erstes McDermid-Buch und es hat mir, gerade wegen der langsamen Erzählweise außerordentlich gut gefallen. Na, da bin ich auf weitere Bücher von ihr gespannt, vielleicht gefallen sie mir dann nicht so gut

[Petra]

Hallo zusammen,

Steffi, Du rettest mich gerade! Ich hatte schon fast befürchtet, dass ich "Ein Ort für die Ewigkeit" gar nicht mehr anpacken brauch. Aber das ist wohl wirklich mal wieder schwer Geschmacksache. Also werde ich es beizeiten einfach versuchen.

Von Val McDermid kenne ich ja noch nicht viel. "Echo einer Winternacht" kenne ich - und es hat mir super gut gefallen. Martina, kennst Du das? Wenn ja würde mich interessieren wie Dir das lag! Um besser einschätzen zu können ob unsere Geschmäcker da wohl auseinandergehen.

Den fand ich jedenfalls auch sehr schön, weil er so gemächlich war und mit der langsamen Erzählweise auch - für mich - viel Atmosphäre aufgebaut hatte! Steffi, vielleicht auch was für Dich?

Die Jordan/Hill-Reihe höre ich ja lieber als Hörspiel, da sie mir zu brutal ist. "Echo einer Winternacht" war hingegen nicht brutal. Anscheinend hat Val McDermid zweierlei Weisen zu schreiben. Sehen das die Val McDermid-Kenner unter uns auch so? Oder täusche ich mich in der Annahme?

[Rachel]

Hallo zusammen,

ich schließe mich Steffi an, auch ich mochte "Ein Ort für die Ewigkeit" ausgesprochen gerne, wenn es auch schon eine ganze Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe. Aber ich habe es in sehr guter Erinnerung.

Ansonsten bin ich ja, bekanntermaßen, großer Fan ihrer Hill/Jordan-Reihe.

Petra, ich weiß nicht, ob ich das als zweierlei Weisen zu schreiben bezeichnen würde, dafür kenne ich auch zu wenig ihrer Einzelbände (ich glaube nur "Ein Ort für die Ewigkeit"), irgendwo erkennt man ihren Stil, glaube ich, aber schon wieder, auch wenn die Bücher thematisch schon ziemlich unterschiedlich sind. Aber auch ihre Hill/Jordan-Reihe ist ja oft eher langsam und nimmt sich viel Zeit für die Figuren und die Polizeiarbeit, etwas, was bei den Hörspielen ja nicht so gut rüber kommt.

[Martina]

Hallo Ihr Lieben,

"Echo einer Winternacht" fand ich ganz große Klasse! Den habe ich verschlungen.

Tony Hill und Carol Jordan Band 1 + 2 fand ich ganz okay, aber nicht so überwältigend, dass ich direkt alle Bände lesen wollte. Trotzdem aber so gut, dass ich die Serie noch weiter verfolgen möchte. Allerdings hat mir Band 2 Alpträume beschert. Das passiert mir bei einem Buch nur selten. Deshalb war ich dann auch froh, als ich es beendet hatte. Dieses Buch packte in meinem Unterbewusstsein etwas, was mir nicht so gut tat...

Aber ich denke, es liegt an meiner momentanen Lesestimmung. Nach "gemächlich" scheint mir einfach gerade nicht so zu sein. Vielleicht waren auch mal wieder die Erwartungen mal wieder zu groß. Denn ich hatte mich total auf "Ein Ort für die Ewigkeit" gefreut. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach falsch und meine Ansprüche zu hoch.