Hallo Rachel,
ja, das mit Simon Beckett stimmt! Da gab es diese Szene. Ich schrieb auch in einem meiner letzten Postings darüber - hast Du sicherlich überlesen. Ich zitiere mich noch mal selber:
Petra hat geschrieben:Bei Simon Beckett (und eigentlich schlimmer noch Stuart MacBrides) Ekel-Szenen nicht! Denn die Opfer sind schon tot. Gut... bei Simon Beckett gibt es in Band 1 ja eine Ausnahme... aber (Spoilerschrift:) mir war beim lsen recht klar, dass Jenny gerettet wird. Und sie hatte zwar Angst und ihr wurde auch was angetan, aber ich musste nicht mit "zusehen" wie ihr das angetan wurde. Das relativiert es für mich wieder... war aber mal für kurze Zeit beim lesen an einer Grenze angelangt.
Ich muss noch mal genauer in "Das Lied der Sirenen" reinlesen. Da mich das Hörspiel doch sehr begeistert hatte, hatte ich in das Buch mal reingelesen. Und sofort für mich erkannt: Das ist mir zu heftig, so schade es ist! Ich muss es aber wie gesagt noch mal genau nachschauen, wenn ich in einer Buchhandlung bin. Wenn ich mich recht erinnere, geht jedem Kapitel eine Passage voraus, in der der Leser Einblick in das Tagebuch des Killers erhält, in dem er beschreibt wie er seine Opfer ausspäht und welche Foltermethoden er sich für sie erdacht hat und welche Instrumente er dafür baut. Die Vorstellung, was diese Instrumente dann den Opfern für Qualen zufügen, war zu viel für mich. (Da geht es mir übrigens auch in Filmen so - obwohl ich da meist doch viel härter im Nehmen bin: Wenn jemand gefoltert wird, dann ertrage ich das kaum. Ganz furchtbare Vorstellung. Mir hatte übrigens auch eine der Einstiegsszenen in "Rupien! Rupien!" stark mitgenommen - obwohl das Buch ja wirklich eher märchenhaft in seiner Erzählweise ist. Aber zu Anfang die Folter... uhhhhh...)
Außerdem, hier kommt jetzt aber ein Spoiler, deshalb in Spoilerschrift:
Tony Hill wird doch zum Schluss selbst gefoltert. Und welche Ängste und Schmerzen er da aussteht, das ging mir schon sehr nahe. Zumindest an dem Punkt wird ja eine Szene geschildert, in der ein Opfer gequält wird.Auch habe ich eben kurz im Netz recherchiert da ich mir nicht mehr sicher war mit den Tagebucheinträgen (was bei mir daran solche Beklemmungen ausgelöst hat). Und in einer Rezension stand, dass die Folterszenen wahrlich nichts für schwache Nerven sind.
Das mit dem "unwahrscheinlich dass mir so etwas selbst zustößt" kann ich nicht so leicht für mich abtun. Denn Serienkiller gibt es ja. Aber bei mir sind die Ängste auch noch weiter gefasst. Ich kann mich in Büchern immer unheimlich gut in Situationen und in andere Menschen hineinversetzen. Und so leider auch in SOLCHE Situationen.
Aber ich beneide manchmal die, die das lockerer können. Ich konnte das früher ja auch. Und so beschränke ich mich ja in meinem Lesestoff. Aber irgendwann werde ich es bestimmt noch mal versuchen. Neben Val McDermid lockt mich nämlich auch noch Mo Hayder. Die ist aber mit ihrem Debüt ("Der Vogelmann") schuld daran, dass ich Beklemmungen bei derartigen Thrillern bekomme. Sie war mir eine ganze Spur zu heftig! Aber der zweite ("Die Behandlung") soll ja sehr, sehr gut sein. So fällt es mir schon schwer es nicht zu lesen (oder wenigstens zu hören).
Zu viel war mir übrigens auch "Cupido". Wie die Frau da zu Anfang vergewaltigt und innerlich verstümmelt wird... oh Gott! Das ging für mich gar nicht!
Rachel hat geschrieben:Aber da ist eben jeder anders und ich verstehe es voll, wenn jemand die Tony Hill-Reihe nicht lesen will, also nicht falsch verstehen.
Nein, und Du andersherum bitte auch nicht! Denn ich finde es auch völlig ok, dass Du es eben doch vertragen kannst!

Ich finde es immer wieder nur interessant mich über dieses Thema mit anderen auszutauschen und zu sehen, wie jeder den jeweiligen Stoff empfindet. Danke also für den Austausch an Dich - aber auch an Dich, Martina!
