Hallo zusammen,
ich bin ungefähr bei der Hälfte der über 1.200 Seiten von
Tolstois „Anna Karenina“ und habe mich noch keine Zeile lang gelangweilt. Mit Spannung verfolge ich das Schicksal einer jeden einzelnen Figur. Anstatt - wie befürchtet – zu hoffen, dass ich bald durch bin, freue ich mich, dass ich noch ein gutes Stück vor mir habe. Zu gern begleite ich die Figuren auf ihrem Weg.
Das Thema Ehebruch spielt in dem Roman ja eine tragende Rolle. Ich beabsichtige anschließend noch mal Tolstois „Kreutzersonate“ als Hörbuch zu hören. Ich las diese Novelle damals, und war erschrocken über die Ansichten Tolstois, die dort aufblitzten, die selbst für die damalige Zeit fanatisch waren. Allerdings sind das Gedanken, die sich bei ihm im Alter in solchem Ausmaß zeigten. In „Anna Karenina“ zeigt er für die damalige Zeit sehr sachliche und nachvollziehbare Gedankengänge zu dem Thema auf, und hat gewiss mit seinen Figuren mitgelitten. Auch mit der ehebrecherischen Anna. Das erstaunt umso mehr, wenn man die „Kreutzersonate“ kennt. Im Anschluss wiederum daran werde ich die
Antwort (oder Gegendarstellung) von Sofja Tolstaja lesen. Ich glaube, das verschafft mir einen runden Blick auf das Thema Ehebruch, und wie Tolstoi das Thema sah. In jüngeren und in älteren Jahren. Auch seine Lebensgeschichte interessiert mich nun im Zusammenhang, um alles noch besser zu verstehen.
Die letzte Zeit habe ich es kaum geschafft in diesen Thread hineinzulesen. So habe ich jetzt mal ein bisschen Nachlese betrieben, und möchte zu einigen hier erwähnten Lektüren noch etwas sagen.
@Bonny: Noch mal zum doch wieder weggelegten „Nebelsturm“: Dass Du es nur weggelegt hast, da die Leserunde nahte, hatte ich aus Deinen Beiträgen herausgelesen. Ich habe mich nur ungenau ausgedrückt. Würde ich auch nicht auf die Schnelle lesen wollen. Und nach der Leserunde ist es wahrscheinlich nicht mehr winterlich genug. Aber so kannst Du Dich noch länger darauf vorfreuen. Und sogar mit mir zusammen. Denn auch für mich war in diesem Jahr ja nicht der rechte Zeitpunkt dafür gekommen.
@Barbara: Von Balzac möchte ich auch irgendwann mal was lesen. Wahrscheinlich „Vater Goriot“, der bei mir zu Hause steht. Berichte bitte, wie Dir „Die Frau von dreißig Jahren“ gefällt.
@Maria: Auf Deine weiteren Eindrücke zu "Der englische Patient" von Michael Ondaatje bin ich sehr gespannt. Ich hatte vor einigen Jahren das Hörbuch gehört. Und damals, als der Film heraus kam, hatte ich den gesehen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass hier das Buch am besten wirkt. Beim lesen kommen doch oft andere, intensivere Gefühle und Bilder auf, als beim hören. Und ein Film ist wieder ganz anders.
Die historische japanische Krimi-Reihe von Laura Joh Rowland ist bestimmt gut. Muss ich mir doch mal merken. Zumal ich Krimis, die in Japan spielen, gerade sehr gern mag. Und ein historischer Krimi übt da sicher noch einen besonderen Reiz aus.
Und „Das unheimliche Haus“ von Patricia Wentworth klingt ebenfalls sehr gut. Schönen Lesestoff hattest Du da in letzter Zeit! Die Krimis von Patricia Wentworth gehören einer Reihe an, richtig?
@Steffi: Dass Dir „Erbin des verlorenen Landes“ auch so zugesagt hat, freut mich sehr. Ich finde die Themen hochaktuell. Heimatlosigkeit, und in einem Fremden Land Wurzeln schlagen müssen und nicht können, sind heutzutage für viele Menschen Alltag. Mich interessiert das sehr. Die Szenen in New York haben mich sehr berührt. Diese Verlorenheit…
Und „Tod in den Anden“ hast Du auch schon gelesen. Der liegt auch ganz dringend auf meinem SUB.
„Jenny“ von Fanny Lewald sagte mir gar nichts. Ich habe es mir jetzt mal als kostenloses ebook auf meinen Kindle geladen. Aber wer weiß ob und wann ich es mal lesen werde.
@Didonia: Ich meine, ich habe von „Der geheime Garten“ mal eine Verfilmung gesehen, die mir gefallen hat. Du scheinst mit dem Buch viel Freude gehabt zu haben. Schön!

Und auf „Der kleine Lord“ bin ich hier im Forum auch erneut neugierig gemacht worden. Ich habe das Buch als kostenloses ebook auf meinem Kindle. Vielleicht lese ich den irgendwann mal. Ich habe nur vor Jahren mal die Verfilmung gesehen, aber sie ist mir nicht so präsent. Das sollte ich vielleicht auch so belassen, damit mir das Buch ungetrübte Freude bereitet.
@Turni: "Ein Winter auf Mallorca" von George Sand habe ich noch als Hörbuch vor mir. Steffi hat es schon gehört, wie ich hier lese. Dass es sich lohnt, kann man Eurem Austausch entnehmen.