Hallo Petra, hallo Wolf,
freut mich, dass Maria und ich Euch beide auf Lydia Davis neugierig machen konnten und Du, liebe Petra, das Buch gleich gekauft hast.

Hoffentlich hast Du genauso viel Freude damit, wie ich. Lydia Davis ist wirklich eine Autorin, die völlig zu unrecht so unbekannt ist, umso schöner, wenn sie so vielleicht ein paar Leser mehr bekommt. Mir wäre diese Autorin ohne Maria sicherlich ebenfalls entgangen.
Wolf, tatsächlich fand ich gerade auch diese ganz, ganz kurzen, teilweise nicht einmal eine halbe Seite langen Kurzgeschichten besonders interessant, weil mir das so in dieser Form bisher noch nie begegnet war. Ich fand es ausgesprochen faszinierend, wie Lydia Davis es schafft, mit so wenigen Worten so viel in mir als Leser auszulösen.
Petra, zu deiner Frage, wie ich Bände mit Erzählungen am liebsten lese: Bei mir wechselt das. "Weit draußen" von Annie Proulx habe ich z.B. etappenweise gelesen, einfach, weil ich die einzelnen Erzählungen so deprimierend fand, dass ich das nicht am Stück lesen konnte.
"Almost No Memory" habe ich dafür praktisch am Stück gelesen, wenn auch nicht ganz wie einen Roman, sondern immer wieder mit kleinen Pausen nach den einzelnen Geschichten, um das Gelesene erst einmal sacken zu lassen. Ich hätte das Buch wirklich nur ungern länger auf die Seite gelegt und zwischendrin einen Roman gelesen, auch wenn Marias Vorgehen den einzelnen Kurzgeschichten vermutlich eher gerecht wird. Aber mir persönlich liegt so ein etappenweises Lesen einfach nicht besonders und ich war auch so mit dem Buch sehr glücklich. Ich werde es aber sicher immer mal wieder herausholen, um einzelne Geschichten nachzulesen.
@Maria:
"Die dreizehnte Frau" hat mich auch sehr nachdenklich zurückgelassen, letztendlich bin ich dann aber bei der gleichen Erklärung gelandet wie Du, dass die Erzählung wohl stellvertretend für die Menschen ist, die zwar eigentlich in einer Gemeinschaft, aber doch ganz für sich, ohne Kontakte zu ihren Mitmenschen, sondern gewissermaßen an ihrer Umwelt vorbei leben.