Hallo Sonja,
Sonja hat geschrieben:Das klingt weiterhin verdammt gut und ich bin mächtig gespannt, was Du am Ende berichtest. Ich freu mich drauf!
Und ich freue mich schon aufs Berichten!
Umso mehr, da ich ahne wie groß dein Interesse ist. Schön ist das!
Sonja hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, denn was mir nicht gefiel, hatte mit der Handlung zu tun. Der Stil war wie immer, aber das bedeutet auch: sehr direkt und mit wenigen Worten konkret. Das war mir bei Stellen, die etwas “klebrig” wirkten, doch etwas zu viel. Klebrig im Sinne von ekligen Situationen, Personen mit unstetem Lebenswandel und solchen Gedanken. Ich hatte wirklich überlegt, ob ich das lesen möchte. Da es aber immer nur Momente waren, die dann wieder von guten Stellen abgelöst wurden, blieb ich dran. Dazwischen lief die Handlung so vor sich hin und ich wollte dann doch wissen, wie es ausgeht.
Dennoch nehme ich nun erstmal etwas Abstand von den Non-Maigrets und konzentriere mich erst einmal auf den Kommissar. Allerdings habe ich auch noch ein paar Non-Maigrets auf meiner Liste auf die ich sehr neugierig bin.
Ich danke dir fürs näher erklären, was dich genau gestört hat. Das kann ich nachvollziehen.
Da kommt mir ein Gedanke: Es geht einem mit Menschen ja auch manchmal so. Sie sind einem unangenehm. Man möchte am liebsten von ihnen abrücken, oder am besten mit ihnen und ihrer Gedankenwelt gar nichts zu tun haben. Und so scheint es dir in dem Roman auch gegangen zu sein. Was dann wiederum tatsächlich heißt, dass Simenon es auch hier wieder geschafft hat, die Figuren ganz nahe heranzubringen. In diesem Fall dann auf unangenehme Weise. Ist es so?
Falls ja, ist das tatsächlich auch schon wieder bermerkenswert!
Dass du dich jetzt erst mal auf den Kommissar konzentrierst, kann ich verstehen. Aber auch schön, dass auch weitere Non-Maigrets auf deiner Interessen-Liste stehen. Kürzlich habe ich noch mal in "Der ältere Bruder" reingelesen. Ich hätte gleich dabei bleiben wollen. Der gleiche Sog wie damals. Aber davon gibt es ja leider noch keine Neuauflage. Das Reinlesen hat mir Lust gemacht, auch mal wieder einen Non-Maigret zu lesen. Zum Hören habe ich ja noch ein paar auf meinem iPod. Aber einen Lesen wäre auch mal wieder schön. Ach, Simenon reizt einfach immer wieder! Aber wem sage ich das?
Sonja hat geschrieben:Ich lese “Maigret und der gelbe Hund” – und ich liebe es! Ja, es ist mein vierter Simenon hintereinander, aber ich wollte dennoch bei meinem Plan bleiben, nach “Die Zeit mit Anaïs” den 6. Maigret zu lesen, der unterwegs war, als ich Anaïs las. Zum Glück griff ich nach diesem Buch.
Nach dem starken 5. Fall war ich nochmal mehr angefixt von Maigret und ärgerte mich schon fast, Band 6 nicht im Haus zu haben. Dieser hat mich ebenfalls ab Seite 1 gepackt, ist ganz anders als Band 5 und doch wieder so eine tolle Begegnung mit dem Kommissar. Er ist seit einem Monat bei der Mobilen Brigade von Rennes und wird zu einem Fall nach Concarneau in der Bretagne gerufen. Leider ist der Fall im Herbst angesiedelt – Sommer wäre jetzt toll – aber ich genieße erneut einen Fall zwischen Booten, einem Hafen, seinem verwunschenen Ort im Herbst und Maigret in Höchstform.
Und das klingt auch schon wieder so gut!
Toll auch, dass er wieder so anders ist. Das ist auch sowas bei Simenon. Er erzählt keine Geschichte zwei Mal. Immer andere Menschen, andere Milieus. Die herbstliche Stimmung klingt wunderbar. Falls ich mich bis zum Herbst beherrschen kann, merke ich mir den 6. Fall gleich schon mal für diese Zeit vor. Bei mir steht ja erst mal noch der 5. Fall an. Mal sehen.
Ich bin sehr gespannt auf deine weiteren Eindrücke. Viel Spaß, und grüß mir den Kommissar!