Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen Juni 2002
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Grimes, Martha
Das Mädchen ohne Namen:
Inhaltsangabe:
Eisige Kälte, Schnee und die unendlichen Weiten der Natur in den Bergen von Sandia Crest.
Inmitten dieser schönen, aber auch gefährlichen Umgebung lebt das Mädchen Andi in einer
kalten Behausung ohne jegliche Ausstattung. Täglich kämpft sie um ihr Leben und das
ihrer Schützlinge. Jeden Tag rettet sie Kojoten aus den gefährlichen Fallen der Ranger
und verbindet ihre Wunden und spritzt ihnen Schmerzmittel. Diese Medikamente muß sie sich
immer aus der Stadtapotheke stehlen. Als sie diesmal wieder Nachschub benötigt und alles
eigentlich wieder planmäßig läuft wird sie von der 14-jährigen Mary Dark Hope dabei
erwischt.
Mary lebt mit Ihrer Haushälterin zusammen in ihrem Elternhaus. Ihre Eltern sind bei einem
Flugzeugabsturz ums Leben gekommen und Angela, ihre Schwester, wurde ermordet. So ist Mary
ganz allein auf dieser Welt zurückgeblieben. Andi und Mary finden einen Draht zueinander
und freunden sich an. Andi erzählt Mary ihre Geschichte:
Eines Morgens wacht Andi in einer Bed + Breakfast Pension auf. Sie weiß nicht wer sie ist
und wie es sie an diesen Ort verschlagen hat. Neben sich auf dem Stuhl erblickt sie
Herrenklamotten. Da spürt sie, daß Gefahr droht und macht sich aus dem Staub. Zuvor
befragt Andi Patsy Orr, die Pensionsbesitzerin, eingehend, um soviele Informationen wie
möglich über ihre Anreise und den Aufenthalt zu erhalten. So beginnt die gefährliche
und nervenaufreibende Suche nach ihrer im Dunkeln liegenden Vergangenheit.
Als Mary´s Aufsichtsperson, Rosella, für eine Woche in den Urlaub fährt, machen sich
Mary und Andi gemeinsam auf die Suche. Sie müssen unbedingt den Mann finden, der Andi
letztens ein Stück in seinem Truck mitgenommen hat. Er verhielt sich Andi gegenüber sehr
seltsam. Er könnte der Schlüssel zu Andi´s Vergangenheit sein.
Im Verlaufe der Handlung werden Andi und Mary mit vielen schrecklichen Ereignissen
konfrontiert. Die Palette reicht von Mord bis Kindesmißbrauch. Aber sie geben nicht auf
und verfolgen hartnäckig ihr Ziel.
Meine Meinung:
Das Buch würde ich als durchschnittlich gut bewerten.
Der rote Faden, die Suche nach Andi´s Vergangenheit, zog sich gut bis zum Ende durch.
Aber die Handlung selbst plätscherte nur so vor sich her. Es wurde an keiner Stelle des
Buches eine richtige Spannung aufgebaut. Wurde dies in Ansätzen mal versucht, zerplatzte
sie so unspektakulär wie eine Seifenblase. Noch nicht einmal bei dem großen Finale, als
Andi Harry Wine erschoß, kam es dazu.
Insgesamt wurden in diesem Buch viel zu viele verschiedene Themen angeschnitten. Mord,
Kindesmißbrauch, Hundekämpfe, Käfigjagden. Das war einfach zuviel. Die Themen wurden
immer nur sehr kurz angeschnitten und schnell wieder beendet und schon war das nächste an
der Reihe. Das Ende des Buches wurde teilweise offen gelassen. Es wird nicht eindeutig
geschildert, was aus Andi geworden ist und wo sie sich dann aufhielt. Die Vermutung, daß
sie in die Berge zurückgegangen ist, liegt nahe. Ich als Leser hätte mir einen
eindeutigen
Abschluß gewünscht.
Ich würde das Buch als kurzes Leseerlebnis für zwischendurch empfehlen. Meiner
Meinung nach hat die Autorin den Vergleichen mit großen und bedeutenden Schriftstellern
nicht standgehalten. Das Buch hat mich nach all den Huldigungen nicht richtig überzeugt. (Dorit)
Meine Meinung:
Es baut sich keinerlei Spannung während des lesens auf und es gibt keinen Abschluß der Geschichte. Dieses Buch reicht bei weitem nicht an die Inspektor Jury Reihe heran! (Gabriele Kurth)
Hier geht´s zum Autoren(Sonder)Bericht über Martha Grimes und ihren Inspector Jury!!!
Bewertung: * * (Dorit)
Bewertung: * (Gabriele Kurth)
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: Goldmann Verlag, HC, ISBN 3-442-30813-5, 416 Seiten, Originaltitel: "Biting the Moon"