gibt es eine Rezension zu dem
Buch! |
Gedichte sind nicht
jedermanns Sache. Viele tun sich schwer, einen Einstieg zum
Werk eines Dichters und in seine Satzmelodie hineinzufinden.
Mir geht es oft so. Nicht, dass mich Gedichte nicht
interessieren würden - ganz im Gegenteil! Denn im Grunde gibt
es in der Literatur nicht viel, was so persönlich ist
wie ein Gedicht. In Gedichten offenbaren die Autoren ihre
Gefühle, ihre ureigensten Gedanken. In Romanen hingegen weiß
man nie so genau, was dichterische Freiheit ist und wo ein
Funke Wahrheit versteckt ist, bzw. etwas persönliches vom
Autor eingeflossen ist. Gedichte geben - ähnlich wie
Tagebücher und Briefwechsel - viel vom Gefühlsleben des
Verfassers wider und spiegelt somit auch ein Stück die Zeit
in der der Dichter lebte. Christian
Morgensterns Gedichte sind etwas ganz besonderes. Sie sind
heiter und doch tiefgründig. Sie regen zum Nachdenken an,
laden zum abtauchen ein und entlocken dem Leser so manch ein
schelmisches Lächeln oder sogar lautes Lachen - denn seine
Gedanken sind einfach wundervoll. Denn: Wer weiß schon, was
ein Wemwolf ist? Ich habe mich köstlich amüsiert und finde
den Weg eine "kleine" Auswahl von Hundert Gedichten
zusammenzustellen, brillant. Sie sind sorgsam ausgewählt und
man wird nicht allein gelassen mit den Gedichten, sondern der
Herausgeber führt mit einem hochinteressanten Nachwort durch
den Band und hilft verstehen. So machen Gedichte Spaß - man
muss sich nur mal drauf einlassen. Beim Herausgeber dieses
Bands ist der Leser jedenfalls in besten Händen! |