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Rezension

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Inhalt:

Cynthia, Rina, Donna, Jen Trish und Elizabeth treffen sich regelmäßig zum Lesekreis. Immer ist eine für die Ausrichtung des Treffens in der eigenen Wohnung zuständig. Die Auswahl der Autoren und Bücher, die niemals eine lästige Pflicht für die Frauen ist, erfolgt zwanglos und ohne große Diskussionen. Selbst diejenige, die sich jeweils um eine kurze Darstellung zu Umfeld des Romans und der Autoren kümmert, erledigt diese Aufgaben gerne und effizient   

Dies ist die Lektüre der Frauen:  

  • Bei Cynthia, der Marketing-Managerin von Nightingales, lesen sie Tolstois Anna Karenina zu einem leckeren Cassoulet und werden von der Eröffnung, dass sie sich von ihrem Mann Eric trennt überrascht.

  • Rina, die ewigen Doktorandin lässt chinesisches Essen besorgen,  zur Einstimmung in Flauberts Madame Bovary gibt es den entsprechenden Hollywood-Film. 

  • Edith Whartons Riff und Briefe werden bei Donna, der Ernährungswissenschaftlerin und Hörkassettenliebhaberin nach einem ausgefeilten Menü diskutiert.  

  • Die elfengleichen Zeichnerin Jen, bereitet Gulasch zur Lotterie von Shirley Jackson vor.  

  • Nabokows Lolita und vor allem Azar Nafisis 'Lolita lesen in Teheran' wird bei Trish zum Thema. Die Zutaten, für die duftende Bouillabaisse, die die Therapeutin davor serviert, wurden liebevoll eingekauft. 

  • Elizabeth, der Schwester von Jen, die neben ihrer Arbeit in der Schultherapie ihren autistischen Sohn betreut, serviert Käsefondue zu Silvia Plath und diversen Werken der Autorin. 

  • Kurz vor den Sommerferien trifft man sich nochmals bei Cynthia. Zum Frühlingsmenü sorgen 'Betty und ihre Schwestern' von Louisa May Alcott für Erinnerungen an die Kindheit.  

Alle Frauen haben eine Vergangenheit und Beziehungen die ihr Leben und ihre Liebe zur Literatur geprägt haben. Diese bestimmen den größten Teil der Geschichte.

Meine Meinung:

Ein weiteres Lesekreisbuch, nachdem der Jane-Austen-Club und die 'Farbe des Flieders' schon ein gewisses Verständnis für Lesekreise und ihre eigene Dynamik geweckt hatten, hat mich gefangen genommen. Die beiden anderen Bücher hatten mich schon darauf vorbereitet, dass der Lesekreis selbst vermutlich zum Hauptthema werden würde. Das war auch hier so, aufgehängt wurde die Gruppengeschichte jedoch an einem Thema, das mir viel zu aufgebauscht und durchsichtig erschien. Das hat meine Freude ein wenig getrübt.  

Die Damen der Runde sind jedoch allesamt gut beschrieben, diverse Charakterzüge dürften sich in jedem Kreis finden lassen, die Queen, die Schnorrerin, die Kümmerin, die Möchtegern-Bestimmerin. Hier sind alle recht sympathisch aber echte Schwarzweißmalerei und Moralisieren bleiben aus.  

Ich hatte schnell eine Figur gefunden, mit der ich mich identifizieren konnte. Das machte das Lesen für mich zu einem schönen Erlebnis. Die Lektüre der Frauen war oftmals nicht gerade heiter, aber das ist für Lese-Junkies niemals allein interessant. In dieser Variante war es einmal sehr angenehm zu verfolgen, dass die Auseinandersetzung mit der Literatur etwas tiefgründiger behandelt wurde, als in den beiden anderen genannten Romanen. Auch der Wert des Lesens, der bei allen auch in der Vergangenheit geschildert wurde, war plausibel erklärt.  

Weil die Gruppe so nett zusammengehalten hat, die Leserunden so aufschlussreich waren und ich mindestens das Buch: Lolita lesen in Teheran als Buchtipp mitgenommen habe, kann ich auch diesen Lesekreisroman empfehlen. (Binchen, Januar 2007)

Bewertung: *** 

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: ca. 370 Seiten, Hardcover von List

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 05.01.2007, letzte Änderung am 11.04.2007, Layout by abrakan