Hallo zusammen,
am Wochenende hatte ich mal wieder Gelegenheit zu kochen. Ayhan durfte aus den Lafer-Kochbüchern, die ich ja so liebe, etwas aussuchen. Hat er auch. Aber nicht nur, wie gedacht für Samstag, sondern gleich auch noch einen zweiten Wunsch für Sonntag. Empörend! Aber insgeheim habe ich mich gefreut, denn so konnte ich ihn auch mal verwöhnen, wo er so oft und so lecker für mich kocht.
Beide Rezepte stammen aus Lafers
Meine besten Rezepte, aus dem ich schon einiges (sehr begeistert) gekocht habe.
Am Samstag gab es Rotweinhuhn mit Tomaten-Pilzsauce und Perlzwiebeln. Lafer empfielt dazu Knöpfle, die auch sicher gut gepasst hätten. Aber Ayhan meinte, dazu passt bestimmt auch türkischer Reis gut. Den macht sonst immer er. Da nun aber ich gekocht habe, wollte ich auch den selber machen, und habe mir endlich mal sein Vorgehen zeigen lassen, um es auch perfekt hinzubekommen. Was soll ich sagen? Es WAR perfekt!

Aber auch das Rotweinhuhn war so was von köstlich! Alle waren begeistert!! Tomaten-Pilzsauce ist eine nicht ganz passende Bezeichnung. Denn es sind wenige Tomatenstückchen (die zum Schluss hinzugegeben werden, und somit nicht vollständig zerkocht sind) enthalten. Hauptsächlicher Gemüseanteil sind die Pilze und die kleinen Zwiebeln. Und die Sauce ist eine Rotwein-Geflügel-Sauce. Auch den Cognac (um das Fleisch zu flambieren) darf man nicht unerwähnt lassen. Und den Schuss Portwein. Das war wirklich so, so lecker!
Für den Sonntag hatte Ayhan sich Gespickte Lammstelze mit Bohnenpüree und Thymianhollandaise ausgesucht. Dem Bohnenpüree gegenüber war ich sehr skeptisch. Denn die Bohnen wurden nicht in 30 Minuten weich, wie bei Lafer angegeben (er beschreibt leider aber auch nicht genau, welche getrockneten weißen Bohnen er verwendet). Ich habe nicht die kleinsten genommen, aber groß waren sie auch nicht gerade. Beim nächsten Mal würde ich doch die ganz dicken nehmen. Und sie einfach in Ruhe vorkochen. Dann ist es egal, wie lange sie brauchen. Ich habe zusätzlich noch Kartoffelpüree gemacht, da ich wirklich skeptisch dem Bohnenpüree gegenüber war, obwohl ich Johann Lafer wirklich vollends vertraue.
Nun erst mal zu den Lammstelzen (bei uns war es eine Lammkeule, denn Stelzen gab es keine). Gespickt waren sie mit Knoblauch und Rosmarin. Dann in Olivenöl angebraten, unter Zugabe von Schalotten (halbiert) und Knoblauchzehen (habe ich auch etwas mehr genommen, als von Lafer empfohlen), sowie abermals Rosmarin und Thymian. Dann mit Weißwein und Lammfond angießen und im Ofen anderthalb Stunden schmoren lassen. Das sah schon mal köstlich aus. Danach musste ich das Fleisch warmhalten, den Sud auffangen und auf ein Drittel einkochen lassen. Dann abkühlen lassen (habe es schnell mal in den Gefrierschrank gestellt). Und dann über’m heißen Wasserbad Eigelbe mit dem Fond cremig schlagen, etwas Butter drunter, und jede Menge frischen gehackten Thymian unterrühren. Würzen (war kaum mehr nötig) und einen Löffel geschlagene Sahne darunter.
Was soll ich sagen? Die Sauce war ein Gedicht!!! Und das Fleisch ebenso! Das Bohnenpüree überraschender Weise in Kombination mit der Sauce und dem Fleisch auch mal ganz was anderes und wirklich lecker. Wenn auch nicht so ganz mein Geschmack. Aber Ayhan hat es richtig gut geschmeckt. Ich bin dann später auf das Kartoffelpüree umgestiegen. Auch das zusammen mit dem Fleisch und der Sauce traumhaft!
Beim nächsten Mal müssen nur die Bohnen noch etwas weicher sein. Sonst am besten gar nichts ändern. Denn Herr Lafer hat das alles schon so optimiert, dass es wirklich perfekt ist!
Schön waren auch wieder die Tipps, die er zu seinen Gerichten gibt. So habe ich nicht den Fehler gemacht, die Bohnen direkt zu salzen (ich hätte nicht dran gedacht, dass das die Garzeit verlänger könnte… und das hätte ich ja mal gar nicht gebrauchen können, wo sie eh schon nicht weich werden wollten). Und fürs Wasserbad hatte er auch noch einen guten Tipp. Zwischen Schüssel und Wasser etwas Luft lassen, damit die Eigelb beim cremig schlagen nicht gerinnen.
Für mich ist Lafer die Nr. 1 – nach wie vor auch bei Kochbüchern. Immer wenn es mal was ganz besonderes, was perfektes, und was aufwendiges sein soll, greife ich zu seinen Rezepten. Denn er liebt die Perfektion ebenso wie ich. Wenn ich mir schon die ganze Mühe mache, dann soll es auch optimal gelingen. Ansonsten koche ich meine eigenen Gerichte.