Hallo zusammen,
“Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald habe ich beendet, und lese jetzt noch das Nachwort von Paul Ingendaay zu Ende - bisher ist es sehr aufschlussreich. Es geht auch auf Logikfehler ein, und gibt eine zweite interessante Sichtweise auf diese Unstimmigkeiten. Mir hat der Roman gefallen, und es wird für mich nicht der letzte Roman von F. Scott Fitzgerald sein. Fitzgerald soll einige Autoren inspiriert haben, neben Hemingway auch Haruki Murakami. Als ich das las, konnte ich das sofort glauben. Denn Murakamis Stil in „Gefährliche Geliebte“ hatte etwas ähnlich melancholisches.
Es ist schön, diesen Roman nun zu kennen. Ein Roman über die
Roaring Twenties, aber auch ein Roman über Amerika, den amerikanischen Traum, und dessen Unhaltbarkeit. Auch ein Roman über die Oberflächlichkeit, gerade in der gehobenen Gesellschaftsschicht.
Geschrieben ist er zauberhaft. Wie Maria auch schon über „Zärtlich ist die Nacht“ schrieb, finden sich auch in „Der große Gatsby“ einige merkwürdig anmutende Sinnbilder. Das lässt zwar beim Lesen hin und wieder stutzen, nimmt der Sprache aber nicht ihren außerordentlichen Glanz, den sie durch die Melancholie erhält, die Fitzgerald auf jeder Seite einfließen lässt.
Ein sehr lesenswertes Buch. Und auch heute immer noch sehr aktuell.
Nun, da ich endlich weiß, wer Gatsby ist, und für was er steht, freue ich mich auf die Verfilmung mit Robert Redford und Mia Farrow, und wenn sie dann im Kino lief, auf die mit Leonardo DiCaprio, den ich mir hervorragend in der Rolle Gatsbys vorstellen kann. Robert Redford aber auch, da er noch sehr jung war (der Film ist von 1973).
Ich könnte mir sogar vorstellen, irgendwann auch noch das Hörbuch, gelesen von Burghardt Klaußner, zu hören. Diese Version beruht auf der Neuübersetzung von Lutz-W. Wolff. So könnte ich einen Übersetzungsvergleich ziehen.
@Maria: Dass auch Dir Dein erstes Leseerlebnis mit F. Scott Fitzgerald so gut gefallen hat, und Du ähnliche Eindrücke gewonnen hast, freut mich. Zelda Fitzgerald diente F. Scott Fitzgerald ja in vielen Büchern als Vorlage einiger Figuren. Dies wird insbesondere für Nicole Diver aus „Zärtlich ist die Nacht“ behauptet. (Siehe auch
Wikipedia zu Zelda Fitzgerald.)
Bei Wikipedia heißt es zudem auch:
Scott bezog die spannungsreiche Persönlichkeit seiner Frau in großem Maße in seinen Schreibprozess ein, indem er des Öfteren Passagen aus ihren persönlichen Tagebucheinträgen direkt in seine Werke übernahm. Außer in einer einzigen Rezension scheint Zelda dies niemals kommentiert zu haben. Dort heißt es allerdings: „Es kommt mir so vor, als ob ich auf einer Seite einen Abschnitt aus einem meiner alten Tagebücher wiedererkannt hätte, welches mysteriöserweise kurz nach meiner Eheschließung verschwand, und auch Bruchstücke aus Briefen, die mir, obschon beachtlich abgeändert, vage bekannt vorkommen. In der Tat scheint Herr Fitzgerald – Ich glaube, so schreibt er sich – der Überzeugung zu sein, dass Plagiat daheim zu beginnen habe.“Über Dein neues Buch, „Die verschwundene Dienerin" von Tarquin Hall, habe ich hier im Forum schon mal interessantes gehört. Da bin ich auf Deinen weiteren Bericht sehr gespannt. Bei Amazon findet bei den Produktinfos ein Link auf ein kleines [ul=http://g-ecx.images-amazon.com/images/G/03/books/PDF/leseproben/Hall_Dienerin_9783453434165.pdf]Interview mit Tarquin Hall[/url] zu ihrer Serie.
@Bonny: Für Deine Einschätzung zur Tinten-Trilogie bin ich dankbar. So kann ich das besser einschätzen, und warte für das Mädchen noch ein paar Jahre. Die Bücher werden ja auch wirklich gern von Erwachsenen gelesen, so dass Deine Vermutung naheliegt.
@Didonia: Toll Didonia, wie Elizabeth von Arnim es Dir angetan hat. Es hat sich längst zu einem Projekt ausgewachsen. In das Werk und Leben mancher Autoren kann man sich schon verbeißen. Ging mir ja die letzte Zeit mit Tolstoi so. Ich freue mich über Deine Berichte über Elizabeth von Arnim, sowohl ihr Werk als auch ihr Leben betreffend. Sie machen Lust auf die Schriftstellerin.
Dass Du wieder mehr zum lesen kommst, seit Du wieder arbeiten gehst, kommt mir so bekannt vor. Geht mir ja auch meistens so.
@Steffi: „Wo die Helden schlafen“ könnte wirklich was für mich sein. Ich muss bei Gelegenheit unbedingt mal ins Buch reinlesen.
Ich kenne das. Manche Bücher lassen einen nur schwer vorwärts kommen. Da ist es gut, wenn man parallel noch einen anderen, flotteren Lesestoff hat.
@Shaftoe: Die Szene mit dem Schriftzug in altdeutscher Schrift auf dem Kampfflugzeug ist wirklich bemerkenswert. Ich kann verstehen, dass „K“ es Dir mit solchen Szenen angetan hat. Klingt auch spannend, dass das Buch dazu einlädt, nach K-Wörtern zu suchen. Viel Spaß weiterhin mit dem Buch!