Hallo zusammen,
Maria, Du fragtest, wie ich mit
John Updikes „Unter dem Astronautenmond“ voran komme. Mein Lesetempo ist die letzte Zeit generell stark eingeknickt. Und Updike fordert Aufmerksamkeit – wie schon im 1. Rabbit-Band. Somit geht es langsam vorwärts, aber ich verfolge die Handlung abermals mit großem Interesse. Da bin ich froh, denn in dieser für mich schwierigen Lesephase war das ein echtes Risiko. Somit werde ich auf jeden Fall am Ball bleiben, aber noch einige Zeit brauchen.
Insgesamt soll dieser 2. Band ein schwächerer der fünf Bände sein, aber trotzdem absolut lesenswert. Ich denke ich kann mich beiden Aussagen anschließen. Band 1 vermochte mich noch mehr zu faszinieren. Er löste intensive Gefühle in mir aus. In Band 2 sind die Gefühle nicht so intensiv wie in Band 1, was aber gut passt, da auch Rabbit dahintreibt. War er in Band 1 noch aufgescheucht, und wusste nicht in welche Richtung er soll, und schlug deshalb ständig Haken, so ist er in Band 2 passiv. Seine Frau Janice geht diesmal fremd, und er steckt davor erst mal den Kopf in den Sand (will es verdrängen), und zeigt sich schließlich sehr gleichgültig. Das passt zu seinem Charakter und auch zur sicher nicht stark ausgeprägten Liebe zu Janice. Genau das, worunter sie gewiss auch leidet.
Jedenfalls wirkt dieser Band dadurch passiver und weniger flott. Aber nicht minder interessant. Zwischen den Rabbit-Romanen liegen ja jeweils 10 Jahre. John Updike fängt auch hier die Befindlichkeiten des Landes und er Bevölkerung sehr gekonnt ein – diesmal in den ausklingenden 60er Jahren. Die Liebe wird freier, der Vietnamkrieg tobt und ruft unterschiedliche Meinungen hervor – auch patriotische - die schwarze Bevölkerung ruft ebenfalls zwiespältige Meinungen hervor – auch rassistische. John Updike hat gut daran getan, mit Harry Angstrom (Rabbit) die Figur eines durchschnittlichen, eher einfachen Menschen in den Mittelpunkt seiner Romane zu stellen. Auf diese Weise kann er ungeniert auch die unerfreulichen Züge des Menschen, des Amerikaners aufzuzeigen, und somit ein sicher ehrliches Bild vermitteln.
Sprachlich sind auch wieder einige Glanzstückchen dabei, mit denen er auf wunderbare Weise zum nachdenken anregt.
Gefällt mir, und nachdem ich mir den Druck genommen habe, mein Lesetempo halten zu wollen, kann ich mich auch gut auf den Roman einlassen, und ihn genießen.
@Bonny: Das ist bestimmt ein tolles Gefühl, nun die letzten Seiten der Tinten-Trilogie zu lesen.

Eine beeindruckende Seitenzahl liegt hinter Dir! Ich kann mich an das erhebende Gefühl erinnern, als ich mit „Anna Karenina“ durch war. Und das war gerade mal knapp 1.300 Seiten. Gegen Dein Projekt nichts!

Auch mich interessiert, ob Du schon im Auge hast, was Du als nächstes liest, oder Du erst mal Luft holen willst, bevor Du zum nächsten Buch greifen wirst.
Es freut mich sehr, dass ich Dich mit meinen Äußerungen zu Simon Becketts „Verwesung“ nicht verschreckt habe. Danke, dass Du mich das wissen lässt. Es beruhigt mich. Und ich bin nun froh, ganz ungeniert losgewettert zu haben. Auf einen Austausch demnächst mit Dir, wenn das TB erscheint und es bei Dir dran ist, freue ich mich schon. Ich denke, ich werde die Handlung noch einige Zeit in Erinnerung haben.
@Steffi: Auf Jon Stefansson bin ich durch Dich und Maria auch aufmerksam geworden, und gerade „Das Knistern in den Sternen“, das Du Dir gekauft hattest, interessierte mich. Schön, dass es Dir so gut gefallen hat. Von dem Autor sollte ich doch mal was versuchen.
@Maria: Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude mit „Der Knüller“, und hoffe, dass Dir bald wieder mehr Zeit bleibt, um das Buch zu lesen. Ich bin gespannt, wie Evelyn Waugh bei Dir abschneiden wird.