Erzählungen

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Re: Erzählungen

Beitragvon Doris » Mi 31. Dez 2008, 11:20

[quote="Petra"]Liebe Doris,

vielen Dank für Deine Infos zu Nadine Gordimer, bzw. wie der Erzählband auf Deinen Wunschzettel kam. Und Deine früheren Leseeindrücke von ihr, auch wenn sie schon so lange her sind. Gibt es eines von ihr das Dich besonders beeindruckt hat?

Hallo liebe Petra,

dieses hier war meine erste Begegnung mit Nadine Gordimer
Anlaß zu lieben, gelesen 1985

Das Zitat auf dem Vorsatzblatt von Boris Pasternak wurde zu einem wichtigen Leitspruch für mich und ist u.a. bei unserer Hochzeit und der Taufe unserer Kinder (auf meinen Wunsch) vom Standesbeamten bzw. Pastor vorgelesen worden:
"Wir sind alle in dem Maße Menschen geworden,
indem wir Menschen geliebt haben
und Anlaß zu lieben hatten"

und während ich dies jetzt aufschreibe, weiß ich dass ich das Buch in 2009 auf jeden Fall nochmal lesen werde.
Ich danke dir, dass du das Thema nochmal aufgegriffen hast.

Mein Erinnerungsvermögen läßt langsam nach ;) , ich bekomme nicht mehr alle Titel von ihr zusammen die ich gelesen habe, aber folgende waren auf jeden Fall dabei:
Entzauberung, Clowns im Glück, July´s Leute, Der Ehrengast

herzlichst, Doris
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
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Re: Erzählungen

Beitragvon JMaria » Mi 31. Dez 2008, 18:29

Doris hat geschrieben:
JMaria hat geschrieben:Hallo zusammen,

(sehr vielversprechend finde ich auch den Artikel von Alex Capus über "Zeit der Geborgenheit" von Wallace Stegner).

Gruß
Maria


Hallo alle miteinander,

ich kann das Buch von Stegner nur wärmstens empfehlen. Auch wieder so ein Erzähler der klassischen amerikanischen Moderne.

herzlichst, Doris


Hallo Doris,

wow - du kennst bereits das Buch! Ich war schon sehr beeindruckt von Alex Capus Buchbesprechung und nun schreibst du, dass du es mir wärmstens empfehlen kannst.

So ist es nun auf meine Wunschliste gelandet :D

Liebe Grüße
Maria
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Re: Erzählungen

Beitragvon Petra » Fr 2. Jan 2009, 21:59

Hallo Doris und Maria,

Danke für Deine Zeilen zu Nadine Gordimer, liebe Doris, und das schöne - für Dich auch sehr persönliche - Zitat!

Ich werde mich in ihren Büchern mal näher umschauen. Mal sehen, welchem ich mich zuerst zuwenden werde. Und ihre Erzählungen sind sicher auch sehr interessant. Du berichtest beizeiten hier, nicht wahr?

Maria hat geschrieben:es gibt in der NZZ Sonntagsbeilage Dezember eine Buchbesprechung zu "Wozu wollen Sie das wissen" von Alice Munro, das als ihr persönlichstes Buch beschrieben wird.


Danke für die Info, liebe Maria. Das ist ja interessant. Ich hätte gedacht, dass "Das Bettlermädchen" ihr persönlichstes Buch ist. Wie wird es begründet, dass "Wozu wollen Sie das wissen" sehr persönlich sein soll? Würde mich interessieren. Denn diesen Faktor (den persönlichen Bezug) fand ich an "Das Bettlermädchen" so interessant - deshalb habe ich es mir heute gekauft.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Erzählungen

Beitragvon JMaria » Sa 3. Jan 2009, 16:46

Petra hat geschrieben:
Maria hat geschrieben:es gibt in der NZZ Sonntagsbeilage Dezember eine Buchbesprechung zu "Wozu wollen Sie das wissen" von Alice Munro, das als ihr persönlichstes Buch beschrieben wird.


Danke für die Info, liebe Maria. Das ist ja interessant. Ich hätte gedacht, dass "Das Bettlermädchen" ihr persönlichstes Buch ist. Wie wird es begründet, dass "Wozu wollen Sie das wissen" sehr persönlich sein soll? Würde mich interessieren. Denn diesen Faktor (den persönlichen Bezug) fand ich an "Das Bettlermädchen" so interessant - deshalb habe ich es mir heute gekauft.


Hallo Petra,
dass das "Bettlermädchen" ihr persönlichstes Buch ist, darüber habe ich bisher noch nichts gehört oder gelesen. Woher hast du die Info? Doch ich denke, auch mit diesem Erzählband ist man nicht verkehrt. Und vielleicht bringt sie ja darin ebenfalls persönliche Details hinein.

in der obigen NZZ Sonntagsbeilage wird sehr schön herauskristallisiert, dass Alice Munro in "Wozu wollen Sie das wissen" über sich selbst schreibt. Darin ist eine Passage aus dem Buch ihres Vaters enthalten, der über ihren Großvater schrieb, also Pioniere der damaligen Zeit und über diese Vorfahren gehts dann zu ihrer Existenz. Gegen Ende des Romans macht sie eine Fahrt, die sie auch in ihrem Leben unternahm. Also alles sehr persönlich.

Schreiben heißt für sie erinnern und existieren.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Erzählungen

Beitragvon JMaria » Di 6. Jan 2009, 13:47

Hallo zusammen,

ich möchte auf einen Erzählband von Lydia Davis aufmerksam machen, den ich kürzlich las "Fast keine Erinnerung" - (Almost no Memory).

Was kann man über die Short-Stories sagen? Schwierig. Ihre Prosa ist oft nur auf das notwendigste reduziert; spartanisch.

Dann wiederum erzählt sie in einer Weise, dass es eine wunderbare Sprachmelodie gibt, z.B. in "Ständig wiederholen."

Manche der Short-Stories sind nur wenige Sätze lang. Dann fragt man sich als Leser, was soll es bedeuten, z.B. in "Die dreizehnte Frau".

oder wenn es über "Die Mäuse" geht, die nicht eine Küche voller Krümel behelligen, sondern lieber zu den Nachbarn gehen, die eine wohlgeordnete Küche haben, ohne Brösel.

Die längste Geschichte in dem Band ist "Lord Roylstons Tour". ein geschichtlicher Bericht mit Bezug auf den Lebensbericht den Samuel Peyps über Lord Roylstons schrieb.

Sehr gut gefiel mir die Geschichte "Der Professor". Hier mal ein Auszug aus dem ersten Abschnitt:

Vor ein paar Jahren redete ich mir ein, ich wolle einen Cowboy heiraten. Warum auch nicht. Ich lebte allein, war ganz begeistert von der braunen Landschaft, und ab und zu, wenn ich die breiten Highways der Westküste entlangfuhr, hatte ich im Rückspiegel einen Cowboy in einem Pick-Up. Tatsache ist: ich weiß, ich würde immer noch gerne einen Cowboy heiraten, obwohl ich jetzt im Osten lebe und schon mit jemand verheiratet bin, der kein Cowboy ist.....

dann erzählt sie sehr filigran und nüchtern weiter.

Die Stories beinhalten alles was das Leben bietet; Geheimnisse, Tragikomik, Alltag....

Hier gehts zu einer Buchvorstellung des NDR Kultur:

http://www.ndrkultur.de/feuilleton/buec ... rung2.html

Sie sagt von sich, dass sie eine Notizbuch-Manie hat. Zu groß ist die Angst, einen bedeutsamen Gedanken zu vergessen.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/784415/

Die Vita der Autorin ist auch interessant. Lydia Davis war in erster Ehe mit Paul Auster verheiratet. Außerdem hat sie Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" übersetzt. Die Übersetzung wurde hochgelobt.

Das Buch "Fast keine Erinnerung" ist im Droschl Verlag erschienen. Ein nicht so bekannter Verlag. Ich hoffe, es folgen noch mehr Bücher von Lydia Davis.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Erzählungen

Beitragvon Rachel » Di 6. Jan 2009, 14:18

Hallo Maria,

vielen Dank für diese tolle Buchvorstellung. Ich habe "Almost No Memory" ja ebenfalls gerade erst mit großer Begeisterung gelesen und mir vorgenommen, in den nächsten Tagen etwas genauer über die Autorin zu berichten. Deiner tollen Vorstellung gibt es aber eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen, ich kann sie so nur unterschreiben.

Lydia Davis' Stil ist wirklich sehr eigen, gleichzeitig habe ich ihn aber auch als sehr poetisch empfunden, auch in ihren kürzesten Geschichten verbirgt sich etwas, über das es lohnt, nachzudenken. Ich bin wirklich ungemein froh, diese Autorin entdeckt zu haben, vielen Dank, liebe Maria. *knuddel*

Gut zu wissen übrigens, dass sich der Verlag scheinbar richtig Mühe mit der Übersetzung gegeben hat, denn ich habe mir beim Lesen öfter gedacht, dass ich den Übersetzer nicht beneide, der diese Spachmelodie ins Deutsche übertragen soll. Umso schöner, wenn es scheinbar gelungen ist.

JMaria hat geschrieben:Sehr gut gefiel mir die Geschichte "Der Professor". Hier mal ein Auszug aus dem ersten Abschnitt

Oh, das war auch meine Lieblingsgeschichte in dem Band. :)

Ich kann mich Marias Empfehlung wirklich nur anschließen, Lydia Davis ist definitiv eine Entdeckung wert, eine außergewöhnliche Autorin, von der ich in Zukunft sicherlich noch mehr lesen werde.

Danke auch für die Links, liebe Maria, die werde ich mir nachher in Ruhe ansehen.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Erzählungen

Beitragvon Petra » Di 6. Jan 2009, 15:15

Hallo Ihr lieben Bösen! ;-)

Man, seid Ihr gemein! ( :mrgreen: )

Soeben habe ich Marias Beitrag über Lydia Davis "Fast keine Erinnerung" gelesen. Das hat mich schon so sehr überzeugt, dass ich mir das Buch bestellen wollte. Dann sah ich bei Amazon, dass es nur als HC verfügbar ist. Eine Befürchtung ist, dass es auch nicht (so schnell) als TB herauskommen wird. Denn der Verlag der das HC herausgebracht hat ist mir so gar nicht bekannt. Und ich weiß nicht, ob irgendein Verlag, der auch TBs veröffentlich, daran Interesse entwickelt. Somit dachte ich mir, dass ich es wohl doch auf kurz oder lang als HC kaufen werde. Aber ich dachte mir: Nicht jetzt! Setze es auf den Wunschzettel, sprach ich zu mir selbst. Dort kam es auch hin. Also nicht nur Notizzettel, sondern Wunschzettel. Also ein etwas dringenderer Wunsch!

Dann las ich Rachels Beitrag und kippte um! Ich holte meinen 5 Euro-Thalia-Gutschein, den ich ja auch noch bis 31.03.2009 einlösen MUSS (*g*). Und da ich diese Woche noch zu Hause bin, kann ich ankommende Pakete entgegennehmen und muss sie nicht bei der Post abholen. Und überhaupt... kurz und gut, ich kriegte mich schnell überredet! ;-)

Nun freue ich mich auf das Buch! Maria, Dein Auszug hat es mir schon angetan - vielen Dank dafür! Er gab den Ausschlag, dass ich nicht erst in einer Buchhandlung reinlesen wollte! (Sicher auch schwierig, da es ja wohl doch - denke ich - eine speziellere Autorin ist und ein nicht so bekannter Verlag.)

Interessante Info übrigens mit Paul Auster! Das wusste ich nicht. Tolle Info, ich liebe sowas! Dankeschön!
Ebenfalls für die Infos zu ihrer (nachvollziehbaren und für mich sehr sympathischen) Notizbuch-Manie. Und für den Bezug in einer ihrer Erzählungen zu Samuel Pepys.

Der Kauf passt mir aber gerade auch gut in den Kram. Denn Ihr habt es hier geschafft, mein Interesse für Kurzgeschichten zu wecken. Und ich kann mir die bei meinem momentanen Leseverhalten auch sehr gut in mein derzeitiges Leseleben integriert vorstellen. Ich überlege sogar schon ob ich unten im Wohnzimmer (in der Bücherwand in der nur meine Lieblingsbücher kommen) eine Nische für Erzählungen einrichte. Eine Ecke müsste ich dafür räumen, aber das kann ich mir auch gut vorstellen zu tun. Denn so ein Bücher- und Leseleben entwickelt und verändert sich ja ständig. Und da ich ja eh gerade am sotieren und einräumen bin (mache ich gleich auch wieder weiter - macht sehr viel Spaß! Und ich will doch bald auch MEIN aktuelles SUB-Gerangel bekannt geben), setze ich das dieser Tage vielleicht sogar in die Tat um. Dann stehen die Kurzgeschichten unten in meinem Wohnbereich immer griffbereit. Denn ich denke, ich möchte einige von den Bänden immer nur sporadisch für EINE Geschichte zwischendurch greifen. (Am Rande: Erzählungen chinesischer Autoren kommen vielleicht in 2009 hinzu. Ich kann mir das gut vorstellen, da China dies Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse ist und zu diesem Anlass sicher viel interessantes herauskommt. Und gewiss strecke ich meine Fühler dann auch zu Erzählungen japanischer Autoren aus - Ihr habt mich hier schon auf so manches neugierig gemacht!)

Frage an Euch alle: Wie macht Ihr das eigentlich mit den Kurzgeschichten? Lest Ihr meistens einen Band komplett in einem oder lest Ihr immer mal wieder eine Erzählung zwischendurch? Ich bin gespannt, wie sich das bei mir gestalten wird. Ob ich dann am Ball bleiben will oder lieber mal hier eine lese, mal dort.

Nun noch zu zwei Büchern von Alice Munro:

Bei "Das Bettlermädchen" habe ich mich doch glatt völlig vertan! Ich wollte schon antworten, dass ich hier im Forum schon mal von meiner Entdeckung, dass dieses Buch ganz persönliche Bezüge hat, berichtet habe. Denn das hat mich auf das Buch sehr, sehr neugierig gemacht. So sehr, dass ich es eigentlich anderen würde vorziehen wollen. Jetzt wo ich mir wieder von Alice Munro etwas bestellen wollte, dachte ich, tat ich genau das. Aber ich weiß jetzt wieder, warum ich mir damals das Buch NICHT sofort bestellt hatte. Es gibt das Buch nicht als TB, es ist erst als HC im September 2008 erschienen. Es handelt sich um das von Maria hier genannte: "Wozu wollen Sie das wissen?" Also alles vergessen was ich gesagt habe. Persönliche Bezüge scheint einzig und allein "Wozu wollen Sie das wissen?" zu haben, und das war es auch, was ich meinte, dass es mich so besonders neugierig machte.

"Das Bettlermädchen" habe ich aber nun ja mitbestellt und somit vorliegend. Hieran finde ich sehr schön, dass im Anhang Materialien für Lesekreise enthalten sind. Ein 2 Seiten langes Porträt von Alice Munro. Ein Gespräch (Interview) mit Alice Munro über ihr Leben als eine Frau und Mutter, die nebenher Weltliteratur schrieb. Und Fragen zu den hier enthaltenen Erzählungen, die man bei einem Lesekreis diskutieren könnte. Das finde ich sehr schöne und brauchbare Extras zu dem Buch! :)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Erzählungen

Beitragvon JMaria » Di 6. Jan 2009, 15:41

Hallo Petra,

also, ohne mich zuweit aus dem Fenster zu hängen, würde ich mal behaupten, "Fast keine Erinnerung" ist ideal für dich und dein Leseverhalten. Manche Short-Stories sind wirklich ultra-short.

z.b."Die dreizehnte Frau"
vielleicht 5 oder 6 Sätze lang. Danach konnte ich erstmal nicht weiterlesen, weil ich erstmal darüber nachdenken mußte, was meint die Autorin damit. Zu einem definitiven Ergebnis bin ich bis heute nicht gekommen. Ich stell es mir so vor, dass es wohl in jeder Gemeinde oder Stadt eine Frau oder Frauen gibt, die für die Mehrheit von Leuten unbedeutend sind. Aber ist es tatsächlich so?

in sowas kann ich mich tagelang reinbeissen.

zu deiner Frage wie ich es handhabe mit dem Kurzgeschichten lesen:

da sie sich so hervorragend eignen um Pausen dazwischen zu machen, tue ich dies auch. Das gibt mir in der Regel mehr, als wenn ich das Buch gleich durchlese. Mein Lesezeitraum den ich mir gebe ist dann ca. 4 Wochen.

Ich bin froh, dass Rachel und ich dir das Buch dann doch noch schmackhaft gemacht haben :-)

Vielleicht trägt es durch anfangs kleine Früchte, doch zu einer größeren Bekanntheitsgrad in Deutschland bei.

@Rachel
bin ganz happy, dass dir das Buch gefallen hat. Ich habe ja kurz ins Original reingelesen und fand die Sprachmelodie wunderschön. Doch bei manchen Geschichten, wäre ich vielleicht etwas überfordert gewesen. Ich meine auch, dass die Übersetzung gut gelungen ist.

@Petra,
achja, deine Idee mit einer kleinen Nische im Bücherregal für Erzählungen finde ich klasse. :-)

Liebe Grüße
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Re: Erzählungen

Beitragvon Petra » Di 6. Jan 2009, 15:59

Hallo Maria,

oh, dann freue ich mich nun noch mehr auf den Erzählband "Fast keine Erinnerung". Solch Ultar-Kurzgeschichten dazwischen finde ich reizvoll. Ein schönes Experiment, auf das ich mich gern einlasse. Schön, dass auch solche Stücke in dem Band einen Platz finden. Ich bin auf alles von Lydia Davis gespannt! :-)
Einer dieser Tipps, die ich ohne Euch hier verpasst hätte! Danke dafür!

Eigentlich dachte ich bei mir, dass ich z. B. einen Band von Alice Munro direkt hintereinander lese. Aber bei der Vielfalt der interessanten Autoren, die Erzählungbände herausgebracht haben, frage ich mich, ob ich nicht ein wenig mischen möchte. Mal hiervon eine lesen, mal davon. Oder wie Du - da bringst Du mich jetzt noch auf eine weitere Idee - etwas gestreckt, aber schon im Grunde am Stück (also nicht noch andere Erzählbände dazwischen, sondern dann eher gekoppelt mit einem Roman). Denn ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich jede Geschichte für sich erst einmal sacken lassen muss und möchte. Das geht mir nach Beendigung eines Buches auch immer so. Man möchte ja erst mal das Gelesene auf sich wirken lassen, es verarbeiten. Das gilt bei solch einem Band verstärkt, da ich das gewiss nach jeder Erzählung möchte - vorausgesetzt sie ist eindringlich genug (aber das erhoffe ich mir von jeder einzelnen).

Die Nische im Bücherregal werde ich mir glaube ich wirklich einrichten. Und das UNICEF-Buch mit den Weihnachtsgeschichten kommt für die Weihnachtszeit auch mit hinein. Dann hat es auch einen schönen Ehrenplatz - hat es sich verdient.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Erzählungen

Beitragvon Wolf » Di 6. Jan 2009, 17:30

Hallo Maria und Rachel,

Eure Begeisterung über Fast keine Erinnerung macht wirklich Lust auf diesen Erzählband. Gerade auch der Umstand, daß darin auch "Kürzestgeschichten" enthalten sind, macht ihn für mich doppelt verlockend. :-) Denn nachdem ich einmal den Band "Mehrere Männer" von Ror Wolf gelesen hatte, wo viele Geschichten nur wenige Sätze oder eine knappe Seite lang sind, habe ich mir überlegt, ob es noch andere Autoren gibt, die solche Kürzestgeschichten schreiben. Ich bin da auf Schriftsteller wie Daniil Charms und Helmut Heißenbüttel ("Eichendorffs Untergang") gestoßen, die ich aber nicht gelesen habe, weil ich dieses Projekt dann doch nicht weiter verfolgt habe - und nun werde ich jetzt hier wieder daran erinnert. ;-)

Leider ist der Erzählband von Lydia Davis nicht ganz billig - na ja, teuer ist er eigentlich nicht, nur gibt es eben noch so viele andere verlockende Bücher, aber wem erzähle ich das! :D Mal sehen, ob ich mir den Band trotzdem kaufe. Jedenfalls danke für diesen schönen Buchtip! :-)

Schöne Grüße,
Wolf
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