Joy Fielding:

- Interview im Buecher4um -

Ihr Name ist ein Begriff: Ob "Lauf, Jane, lauf", "Lebenslang ist nicht genug", "Am seidenen Faden" oder "Zähl nicht die Stunden" - irgendwas von ihr gelesen oder mindestens gehört haben die meisten. Wer schon zu einem Ihrer Romane gegriffen hat weiß, dass sie einen mitreißenden, tollen Schreibstil hat, der einen nicht mehr loslässt und die Charaktere so toll beschrieben sind, dass man sie am liebsten umarmen möchte. Auch zahlreiche Verfilmungen gibt es von ihren Büchern. Ich selbst mag Ihre Romane sehr gern und freue mich umso mehr, dass Sie dem Buecher4um ein Interview gegeben hat:


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Wie wurden Sie Schriftstellerin? Haben Sie schon immer geschrieben?

Joy Fielding: Bitte lesen Sie dazu meine Biographie auf meiner Website.

Sie wollten auch Schauspielerin werden und sind nach LA gezogen. Wie hat es Ihnen dort gefallen?

Joy Fielding: Ich hasste LA und den ganzen Lebensstil dort. Ich war sehr einsam und unglücklich.

Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag? Wenn ja, wie sieht der aus?

Joy Fielding: Im allgemeinen schreibe ich morgens für 3 bis 4 Stunden. Gelegentlich arbeite ich auch den ganzen Tag, aber es ist schwierig, sich so lange zu konzentrieren. Nachmittags mache ich Besorgungen, spiele Golf oder Bridge, mache Fitnesstraining etc.

Wie lange schreiben Sie an einem Buch?

Joy Fielding: Zwischen 6 Monaten und einem Jahr.

Wie entwickeln Sie die Charaktere und woher stammen die Ideen für Ihre Bücher?

Joy Fielding: Siehe Biographie auf der Website. Und... Es ist fast unmöglich zu sagen, woher meine Ideen stammen. Normalerweise sind sie einfach da - ich höre irgendwo ein Gespräch mit, oder etwas passiert mir selbst oder Freunden, oder ich lese über eine Sache, und die Story beginnt sich allmählich zu entwickeln. Ebenso ist es mit den Charakteren. Normalerweise schreibe ich über Frauen, und diese Frauen sind häufig Facetten meiner eigenen Persönlichkeit und der Leute, die ich kenne.

Wie recherchieren Sie?

Joy Fielding: Je nach Gelegenheit. Ich lese viel, Zeitungen, Zeitschriften. Ich spreche mit Ärzten, Anwälten usw. Ich bekomme Informationen über Städte, Stadtpläne usw. Ich recherchiere nur in dem Maße, wie es für die Glaubwürdigkeit der Geschichte nötig ist.

Ihre ersten drei Romane "The Best of Friends", "Trance" und "The Transformation" sind out of print. Werden sie irgendwann neu veröffentlicht werden? Worum geht es darin (mich interessiert besonders „The Best of Friends", das klingt interessant)?

Joy Fielding: Nein, sie werden nicht wieder veröffentlicht werden. Das waren sehr frühe Werke, die meinem Stil nicht mehr gerecht werden. „The Best of Friends" ist die Geschichte einer jungen Frau, die nach dem Auseinanderbrechen ihrer Ehe eine schwierige Zeit durchmacht. „The Transformation" handelt von drei Mädchen in Hollywood zur Zeit eines bösen Massenmordes. In „Trance" geht es um ein Mädchen, das terrorisiert wird, bis es seinen Vater umbringt.

Hat das Autorenleben auch negative Aspekte?

Joy Fielding: Auch wenn ich es liebe, Schriftstellerin zu sein, gibt es sicherlich Negativa: die geringe Erfolgschance; man hat keine Kontrolle darüber, ob man veröffentlicht wird oder nicht; aller Wahrscheinlichkeit nach verdient man damit kein Geld; man verbringt einen Großteil seiner Zeit alleine; man hat keine berufliche Sicherheit; man steht unter großem inneren Druck, weil man die Ideen selbst haben muß; man hat immer Angst, dass einem die Ideen ausgehen; die Leute können es kaum erwarten, einen für seine Arbeit zu kritisieren.

In wie vielen Sprachen werden Ihre Bücher veröffentlicht?

Joy Fielding: 23

Welches Ihrer eigenen Bücher mögen Sie am Liebsten?

Joy Fielding: „Lauf, Jane lauf", „Am seidenen Faden", „Nur wenn du mich liebst".

Eines Ihrer Bücher, die ich am Liebsten mag, ist „Lebenslang ist nicht genug", die Geschichte einer Mutter, die den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal tötet. Es erinnert mich an eine wahre Geschichte, die Anfang der 80er Jahre in Deutschland passiert ist (der Fall Marianne Bachmaier). Basiert Ihr Roman auf einer wahren Geschichte wie dieser?

Joy Fielding: Dieser Fall diente mir als Inspiration. Ich las darüber und wunderte mich, wie ich wohl in einer solchen Situation reagieren würde, was die Frau zu dieser Tat getrieben hat.

Was lesen Sie persönlich am Liebsten?

Joy Fielding: Ich lese so viel wie ich kann. Viel Gegenwartsliteratur. Besonders mag ich Philip Roth und Carl Hiaasen.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.
Viele Grüße aus Deutschland,
Renate Gaul

Joy Fielding: Ich hoffe, Ihre Fragen sind beantwortet. Viel Glück.
Herzlich,
Joy Fielding

Originalfassung des Interviews (in englischer Sprache)

Hinweis:

Hier Pfeil2.gif (871 Byte) geht es Autorenseite über Joy Fielding im Buecher4um, wo es zahlreiche Rezensionen zu ihren Büchern gibt!
Hier Pfeil2.gif (871 Byte) geht es zur offiziellen Homepage von Joy Fielding, wo auch ihre Biographie zu finden ist!

Zum Sonderbericht Interviews im Buecher4um

(Das Interview wurde geführt von: Renate / Übersetzung von: Anja)

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